Mit Künstlicher Intelligenz: Pflegedokumentation bei uns
Pflege ist vor allem Zuwendung. Doch Pflege ist auch Dokumentation und Planung – ein Baustein, der sehr viel Zeit einnimmt.
Wir möchten die Pflege für unsere Mitarbeitenden weiter vereinfachen. Dazu führen wir in ausgewählten Einrichtungen aktuell als Pilotprojekt das Dokumentationstool von dexter health ein, das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiert. Die Applikation, kurz App, unterstützt bei den umfangreichen Verwaltungsaufgaben, um unser Pflegepersonal zu entlasten.
Zum Arbeitsalltag einer Pflegekraft gehört neben der eigentlichen Pflege auch die Dokumentation, also das Erfassen von Vitalwerten, Zustandsbeschreibungen oder Heilungsverläufen der Bewohner*innen. Blutdruck, Wundheilung und weitere relevante Beobachtungen werden zunächst mit Stift und Papier festgehalten und im Anschluss an die Pflegetour an einem PC in die Pflege-Software übertragen – eine zeitintensive, aber unabdingbare Aufgabe.
Mit der App lassen sich die Daten bereits während der Pflege sicher und datenschutzkonform über das jeweilige mitgeführte Dienst-Smartphone aufnehmen. Die Erfassung der Werte erfolgt per Sprachassistenz. „Herr Lange hat einen Blutdruck von 120 zu 77.“ – Diese Information wird im Anschluss an die Spracheingabe automatisch der jeweiligen Person zugeordnet und ausgewertet. So können Werte-Verläufe durch unsere Mitarbeitenden auf einen Blick betrachtet und weitere Handlungsempfehlungen schnell und kompetent abgeleitet werden.
Zudem können beispielsweise für eine Wund-Dokumentation auch Fotos aufgenommen und in der jeweiligen digitalen Dokumentationsakte gespeichert werden.
Menschliche Zuwendung wieder im Vordergrund
„Wir sehen den akuten Personalnotstand in der Pflege und möchten diesen mithilfe von Künstlicher Intelligenz kompensieren. Denn die Pflege-Dokumentation nimmt viel Zeit ein. Durch die Nutzung der KI bleibt deutlich mehr Zeit für die wichtige Pflege und Versorgung der Bewohner*innen“, erläutert Marc Margulan, Geschäftsführer der dexter health GmbH, der die Implementierung vor Ort mit begleitet. „Dazu kommt, dass Pflegekräfte am und mit dem Menschen arbeiten möchten. Die Dokumentation kann mit der App direkt vor Ort, zum Beispiel im Bewohnendenzimmer, ausgeführt werden. Zugleich hat man andere, akut benötigte Informationen aus den Dokumentationsakten, sofort zur Hand“, ergänzt Stiftungsvorstand Georg Gal.
Auch in puncto Qualität bietet die KI-gestützte Pflegedokumentation einen Vorteil. Sie ist weniger fehleranfällig, da die Beobachtungen direkt und nicht erst zeitverzögert erfasst werden. So gehen weniger Informationen verloren. Zudem ist die KI korrekturfähig: Störungen werden herausgefiltert, Dialekte und fremdsprachliche Einflüsse werden erkannt und übersetzt.
So können Hürden, die im Zusammenhang mit Schrift- oder gesprochener Sprache bei einigen Mitarbeitenden bestehen, überwunden werden.
„Wir freuen uns, einen weiteren wichtigen Schritt in der Digitalisierung zu gehen. Mit dem Tool können wir unsere Mitarbeitenden sinnvoll unterstützen und entlasten“, so Georg Gal. „Unser Ziel ist es, Stress entgegenzuwirken und die eigentliche Betreuung und menschliche Zuwendung wieder in den Vordergrund zu rücken. So steigern wir zugleich auch das Wohlbefinden und die Lebensqualität unserer Bewohner*innen.“
Durch umfassende Schulungen werden alle Mitarbeitenden in der Pflege in den kommenden Wochen für die Nutzung der App befähigt.