Zum Tag des Fußes am 30. Juni 2024

„Das natürlichste und einfachste Abhärtungsmittel bleibt das Barfußgehen.“ Sebastian Kneipp

Kinder haben oft ein natürliches, untrügliches Gespür dafür, was ihnen guttut. Wer von uns kennt es nicht, dass sich Kinder in allen möglichen (und in unseren Erwachsenen-Augen auch unmöglichen) Situationen ruck zuck die Schuhe und Strümpfe ausziehen, um dann freudig auf nackten Sohlen umher zu hüpfen. Wir sollten erst gar nicht versuchen sie davon abzuhalten, das Barfußlaufen hat positive Effekte für die motorische Entwicklung der Kinder. Im Gegenteil sollten wir sie dazu ermuntern und am besten direkt mitmachen! So könnten auch wir unseren Füßen etwas Gutes gönnen und für eine Zeit lang auf die Schuhe (In Augen von Sebastian Kneipp eine „Fußverkümmerungsmaschine“) verzichten. Jeder, der ab und zu barfuß über eine Wiese läuft, weiß, dass die Bewegungen anders ablaufen, der Fuß zuerst mit dem vorderen Fuß aufgesetzt wird statt mit der Ferse. Es werden dabei andere Muskeln beansprucht, die einen Stoßdämpfereffekt hervorrufen, so dass die Gelenke und die Wirbelsäule besser entlastet werden. Wer mit nackten Füßen läuft kann sich ganz anders mit dem Untergrund, mit der natürlichen Beschaffenheit des Bodens verbinden und er kann über die Füße zahlreiche Sinneseindrücke in sich aufnehmen.  Das Barfußlaufen ist außerdem sicherer, das Gangbild verbessert sich und Stürze können durch eine gestärkte Fuß- und Beinmuskulatur verhindert werden. Im Kneipp´schen Naturheilverfahren ist das Laufen mit nackten Füßen eine Anwendung mit milder Reizstärke, die den Gesamtorganismus stärken kann, ein gutes Training für die Venen-Waden -Muskelpumpe darstellt und sogar Hilfe bei Kopfschmerzen bieten kann. Man hat herausgefunden, dass in Ländern, in denen noch überwiegend barfuß gelaufen wird, unsere Zivilisationsleiden wie Rücken – oder Kniebeschwerden weitgehend unbekannt sind.

Besonders schön aber ist die entspannende Wirkung des Barfußlaufens. Stellen Sie sich einen Sandstrand an einem sonnigen Tag vor. Sie laufen genüsslich mal durch den warmen Sand und mal an der Wasserlinie entlang. Die nackten Füße sinken in den warmen Sand ein oder hinterlassen ihre Abdrücke für einen kurzen Moment im nassen Boden, bevor schon wieder die nächste Welle darüber fließt. Man kann einfach nur genießen. Der „Peeling-Effekt“ tut sein Übriges, so dass sich die Füße danach einfach nur gut anfühlen.

Das Thema „Barfußlaufen“ ist momentan sehr aktuell. Es gibt Barfuß- Coaches, die Bewegungstherapien und Workshops anbieten. In vielen Kurparks sind Barfußpfade angelegt worden, um vielen Menschen die Erfahrung zu ermöglichen, auf den verschiedensten natürlichen Untergründen zu laufen. Eine tolle Freizeitaktivität für Kinder und Erwachsene, die Spaß macht und die Gesundheit fördert.

Im Haus St. Maria Immaculata haben wir auch einen Barfußpfad in unserem Kneipperlebnisgarten und mancher Bewohnende ist schon darüber gelaufen. Gerne probieren es auch die Kita-Kinder und Schüler aus, die regelmäßig unsere Bewohnende im HSMI besuchen. Es fühlt sich anders an, als das wöchentliche Tautreten im feuchten Gras, das eine Gruppe von Bewohnenden das ganze Jahr über vornimmt. Dazu sagt Sebastian Kneipp in seinem Buch „ Meine Wasserkur“:

„Eine besonders wirksame Art des Barfußgehens ist das Gehen im nassen Grase, gleichviel, ob dieses durch Tau, Regen oder Wasseraufguss genässt sei. In meinen Büchern wird man dieser Abhärtungsübung sehr oft begegnen, und ich kann dieselbe Jung und Alt, Gesunden und Kranken, unbehindert jeder anderen Anwendung, bestens empfehlen.“

Probieren Sie es einfach mal aus – viel Spaß dabei!

Mechthild Hilber-Hackbarth

Kneippgesundheitstrainerin